Innsbruck
04.11.2017

37. Internationales Volleyballturnier des VAS

Der Verein Adventistischer Studenten in Innsbruck hielt dieses Wochenende (4. und 5. November) das 37. Internationale Volleyballturnier für gemischte Teams in Tirol ab.

Wenn eine Veranstaltung bereits zum 37. Mal durchgeführt wird, sollte man meinen, dass die Vorbereitungen schon Routine sind. Zum Teil ist das auch zutreffend, zum Teil aber auch nicht.

So möchte Matthias bereits zwei Wochen vor dem Turnierwochenende wissen, wie viele Teams denn heuer dabei sind. Dies ist nötig um die Gruppeneinteilungen und Spielpläne zu erstellen. Das ist aber noch nicht möglich weil noch zwei Mannschaften ihre Anmeldung mit einem Fragezeichen versehen müssen. Die einen suchen noch verzweifelt nach MitspielerInnen, während die anderen noch nicht die nötigen Fahrgelegenheiten organisieren können. Dazu kommt noch, dass die Buchung eines Quartieres aus ebendenselben Gründen nicht möglich ist.

So wissen wir erst wenige Tage vor dem Turniertermin, dass es diesmal 21 Teams sein werden. Unseren Freunden aus der Schweiz gelingt es im letzten Augenblick doch noch zumindest sechs Personen zum Mitspielen zu verpflichten und die Mannschaft aus Marusevec (Kroatien) kann auch noch einen Kleinbus samt Fahrer organisieren.

21 Teams, das bedeutet, dass über 200 Personen nach Innsbruck/ Telfs  kommen möchten, da ja viele auch eine ganze Fangemeinde mitbringen. Da stößt unsere Logistik schon an Grenzen. Für viele Teams ist die Unterbringung zu organisieren und alle wollen wir am Sabbat mit einem Mittagessen versorgen.

Über 50 Leute werden in der Gemeinde übernachten und ebenso viele in den Heimen unserer Gemeindeglieder. Auch das Pfadfinderheim in Telfs, wo ja die Spiele stattfinden, wird kurzfristig angemietet.

Als ich dann am Freitag die Schlüssel für die Hallen im Sportzentrum abhole, hängen bereits die Fahnen von Norwegen, Kroatien, der Schweiz, Deutschland, Frankeich,  der Slowakei, Großbritannien und Österreich vor dem Gebäude. Aus all diesen Ländern kommen diesmal Mannschaften zu uns nach Tirol.

Während ich mich also um die Turnhallen kümmere und danach noch den Kachelofen im Pfadiheim einheize, schwitzen unsere Geschwister schon in der Küche in der Gemeinde oder bei sich zu Hause um das Essen für unsere Gäste vorzubereiten. Auch die Musiker unseres Gemeindeorchesters sind noch fleißig beim Proben, um den Sabbatgottesdienst würdig zu umrahmen.

Die meisten Teams reisen bereits am Freitag an. Einige, wie die aus dem höchsten Norden Norwegens, auch schon am Donnerstag.

Da unser Gemeindesaal nur mit 110 Sitzplätzen bestuhlt ist, müssen aus den anderen Räumen noch weiter Stühle aufgestellt werden. Letztendlich haben wir dann Stühle für 170 Personen im Raum. Aber auch das ist noch zu wenig und wir stellen auch klappbare Bänke auf.

Am Sabbatmorgen sind dann an die zweihundert Menschen im Saal.

Das Bibelgespräch wird von Martin Lungenschmid, der auch eine Präsentation auf Deutsch und Englisch ausgearbeitet hat, geleitet. Einige Fragen werden im großen Forum, andere mit dem jeweiligen Sitznachbarn behandelt. Die Teilnahme ist sehr rege. Es wird der Glaube Abrahams und dessen Vertrauen zu Gott behandelt. Benny Decker übersetzt das Gesagte jeweils ins Englische oder Deutsche.

Die Predigt hält wieder Andrew Campbell, Pastor in der Gemeinde Tromsö, in englischer Sprache. Die Übersetzung ins Deutsche übernimmt Frank Remmert, der auch die Leitung der Musikbeiträge übernommen hat. Andrew geht der Frage Jesu nach: „Was sagen die Leute wer der Menschensohn sei?“ Und er kommt dann zu dem Schluss, dass jeder sich selbst die Frage beantworten muss: „Wer ist Jesus für mich?“

Der gesamte Gottesdienst wird von vielen Musikstücken (Saxophon, Trompete und Orchester) und Gesang verschönert. Es ist eine Freude wenn der ganze Saal vom Gesang so vieler Menschen verschiedenster Herkunft erfüllt wird.

Während im Saal der Predigt gelauscht wird, glühen in der Gemeindeküche schon die Herdplatten. Die Tortellini werden gekocht, die Saucen erwärmt, Unmengen an Salaten gewürzt, die vielen Kuchen, die die Gemeindeglieder gebacken haben, angerichtet und die köstliche Creme für das Dessert verfeinert.

Vielen Dank an alle für ihren Einsatz, auch unseren Gästen die tatkräftig mitgeholfen haben.

Es dauert nicht einmal eine Stunde bis alle (es waren über 170) Gäste versorgt sind.

Da wir wunderschönes Wetter haben und die Berge schon verschneit sind, zeigt sich Innsbruck von seiner schönsten Seite. So zieht es die meisten nach dem Essen in die Stadt oder auf den Berg. Den Spielern aus Cayman Islands, die das Team aus Tromsö verstärken, hat es der Schnee besonders angetan.

Um 15:00 Uhr treffen sich alle wieder in der Gemeinde. Die Gruppen aus Collonges und der Slowakei leiten mit ihren fröhlichen Liedern aus ihrer Heimat die Sabbatausklangsandacht von Thomas Rolfsmeier ein. Thematisch passen seine Gedanken gut zur Predigt, denn auch er erinnert daran, dass jeder, auch trotz möglicher schlechter Erfahrungen mit Christen, sich selbst für Christus entscheiden sollte.

Nun ist für uns Veranstalter des Turniers der wohl spannendste Augenblick gekommen. Sind wirklich alle 21 angemeldeten Mannschaften auch angekommen und ist damit auch das Turnier nach dem programmierten Modus durchführbar?

Ja, es sind tatsächlich alle hier. Das bedeutet es gibt je drei Gruppen mit vier Teams und drei Gruppen mit drei Teams. Die Aufteilung in die Gruppen erfolgt durch Losentscheid, wobei die besten sechs Teams des letzten Turnieres in verschiedene Gruppen zugeteilt werden.

Der Spielmodus ist so festgelegt, dass die zwei besten Mannschaften jeder Gruppe in die obere Playoff Runde aufsteigen und die anderen Teams im unteren Playoff weiter spielen.

Die jeweils gleichplatzierten Teams aus den Playoffs spielen dann in der Platzierungsrunde um  die Endplatzierung.

Nach einer halbstündigen Fahrt treffen alle im Sportzentrum in Telfs ein. So können die ersten Spiele um 17:30 Uhr beginnen.

Teams die gerade kein Spiel haben müssen in Ihrer Gruppe die Aufgabe des Schiedsgerichtes übernehmen und die Spiele leiten. Aus Zeitgründen werden in den Gruppen mit vier Mannschaften nur jeweils zwei Sätze ausgetragen. Es ist daher auf jeden Fall wichtig sich um jeden einzelnen Punkt voll eizusetzen.

Schon nach den ersten Spielen gibt es Überraschungen. Einige Teams haben sich gegenüber dem letzten Jahr stak gesteigert und andere sind diesmal nicht ganz so gut drauf wie gewohnt. So kommt es, dass ein Team, das im letzten Jahr noch das Finale bestritten hat, heuer den Aufstieg ins obere Playoff verpasst während  ein anders unerwarteter Gruppensieger wird.

Die ersten Gruppen sind bereits um 21:00 Uhr mit ihren Spielen fertig und können sich in der Pizzeria schon ihre Pizza schmecken lassen  während die anderen noch wesentlich länger zu spielen haben. Um 23:00 Uhr ordern auch noch die letzten ihre Pizza.

Wir haben es geschafft die Vorrunde noch am Samstag fertigzuspielen, was den Vorteil bietet, dass alle Teams schon wissen wann und wo es für sie am Sonntagmorgen weitergeht.

Die Playoff Runde beginnt am Sonntag um 8:30 Uhr. Die Spiele dauern jetzt durchwegs länger, weil die Mannschaften von der Spielstärke jetzt wesentlich ausgeglichener sind und beinahe jeder jedem zumindest einen Satz abnehmen kann. Damit gibt es im Oberen Playoff auch einige Satzgleichstände, sodass die Ränge erst nach der Computerberechnung feststellbar sind. So kommt es auch überraschend dazu, dass der vielfache Sieger der letzten Jahre, diesmal aufgrund einer etwas ungünstigeren Punktedifferenz nicht in die Finalrunde aufsteigt.

Für die Finalrunde( Plätze 1. – 3.) können sich folgende Teams qualifizieren:

La Famiglia;  ZDVK Revuca ;  Collonges 2

Ein Starkregen bringt dann vor Ende des Turniers unseren Terminplan gehörig ins Wanken. Ein Spielfeld wird durch Wassereintritt infolge einer Undichtheit im Hallendach unbenutzbar. Als Folge davon verzögern sich einige Spiele und das Turnier dauert länger als geplant.

Da sowohl die Teams La Famiglia als auch ZDVK Revuca ihr Spiel gegen Collonges 2 für sich entscheiden können, wird das allerletzte Spiel des Tages zum Entscheidungsspiel über den Turniersieg, bei dem nun alle anderen Teams Zuschauer sind.

Den ersten Satz kann La Famiglia mit 25:18 klar für sich entscheiden. Im zweiten Satz drehen die Spieler aus Revuca nach spannenden Ballwechseln das Ergebnis zu ihren Gunsten auf 27:25. Somit wird ein Entscheidungssatz nötig. Dieser Satz verläuft lange Zeit ausgeglichen und erst nach dem Seitenwechsel gelingt es La Famiglia mit 15:12 die Entscheidung für den Satz und Turniersieg zu fixieren.

Damit gibt es jetzt nach einer Serie von drei Turniersiegen durch das Team Freundeskreis einen neuen Turniersieger: La Famiglia.

Die sieben bestgereihten Teams dürfen neben einer Urkunde mit Mannschaftsfoto auch noch einen kleinen Pokal als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Die traditionelle Sachertorte für den Vorletzten nimmt sich das Team Monkey Business mit.

Nach einem gemeinsamen Gebet begeben sich die Teilnehmer auf die Heimreise und das Veranstalterteambeginnt mit dem Aufräumen.

Den Gästen aus den Cayman Islands gefällt es bei uns so gut, dass sie im nächsten Jahr mit einem ganzen Team dabei sein wollen.

Was von dem Turnier übrig bleibt, außer der Freude wieder so viele Gäste hier gehabt zu haben, ist eine große Kiste mit Fundsachen, die nacheinigen Monaten bei ADRA landen.

Das nächste Turnier soll, so Gott will, am 3. - 4. November 2018 stattfinden. Wir freuen uns schon darauf!

 

 

English:

If an event takes place the 37th time it’s supposed to be routine. But that’s only partly true.

Matthias has to know how many teams are coming, because he has to organize the groups and plans for the tournament. But one team misses a girl, the other a car and a place to sleep. So we know only days before the start, that we get 21 teams this year. Our friends from switzerland find 6 people to play and the team from Marusevec organises a bus and a driver.

21 teams mean that more than 200 people come to Innsbruck / Telfs, because some teams even bring their fan club with them. It means to organise places to sleep and a lunch on saturday.

More than 50 people sleep in the church and just as much in the homes of church members. Some sleep in the pathfinderhouse in Telfs.

As I collect the key for the gym halls I can see the flags of Norway, Croatia, Switzerland, Germany, France, Slovakia, Great Brittain and Austria in front of the building. That’s the countries our teams are coming from this year.

I prepare the gym halls and warm the oven while our church member sweat in the kitchen to prepare food for 170 people (Tortellinis and sauces, a lot of salad, cakes and other desserts). The musicians rehearse under Franks supervision for the sermon.

Most of the teams arrive on Friday, our friends from the North on Thursday.

In church we have to prepare 200 places to sit, our church normally only has 110 chairs.

On Saturday Martin Lungenschmid leads us through the bible lesson with a presentation. It’s about Abraham’s faith. Benjamin Decker translated for our guests.

Pastor Andrew Campell from Tromsö, Norway, preaches and Frank Remmert translates. It’s about the question: „Who ist Jesus (for me)?“

Our worship service is surrounded with nice music and it’s a great joy to sing with so many people.

In less than an hour everyone had food on his plate. Because of the beautiful weather most of our guests go outside in the afternoon. Our friends from Cayman Islands love the snow.

At 15:00  we meet again at church for a sabbath closing worship with Thomas Rolfsmeier. Our guests from Collonges and Slovakia sing happy songs and Thomas tells us how important it is that everyone makes his decision for Christ.

Then comes the most interesting part for us as organising family: Is every team really here and can we play as planned?

Yes! We play with 3 4-team-groups and 3 3-team-groups. Lots are drawn and the best teams of last year are in different groups. The better teams qualify for the upper playoff  the next day.

The first games start at 17:30. The free team has to umpire. Every point is important.

After the first games come the first surprises. Some teams improved greatly and some play not as good as last year. The first teams are done at 21:00 and go to the Pizzeria, the last order their Pizza at 23:00.

On Sunday we start with the playoff  rounds. In the upper playoff some teams are almost equally positive. Only after computer calculations it can be decided who gets to the final games. Because of a more inconvenient point difference our winner of last years tournament doesn’t get there.

For the final games qualified these teams: „La Famiglia“, „ZDVK Revuca“, „Collonges 2“.

Before the end of the Tournament it rains so heavily, that one volleyball court gets wet and everything delays a little.

The last game of the day is the final match between „La Famiglia“ and „Revuca“. It ends 2 matches to 1 and the 3-in-a-row-winner „Freundeskreis“ is replaced by „La Famiglia“.

The best teams go home with a trophy beside their certificate. The traditional Sachertorte for second last team goes to „Monkey Business“.

After a prayer all teams travel home and we start cleaning up. Our guests from cayman islands loved it so much, they want to come again next year with their own team.

I want to thank all of you who helped in many ways!

What stays with us is the joy, that we had so many guests here with us and a big box of lost items (after some months they go to ADRA!).

The next Tournament is, god willing, on the 3rd and 4th of November 2018. We look forward to it.

Herbert Klein

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